Oct 4, 2018
Was hat Dich dazu bewegt, die Natur/den Wald in Dein berufliches Tun einfliessen zu lassen?
Da ist einerseits mein Studium der Pädagogik und Neuesten
Geschichte, durch das ich negative Entwicklungslinien (z.B.
Naturentfremdung durch fortschreitende Industrialisierung etc.)
verfolgte. Aber auch das erleben der aktuellen technischen
Revolution mit ihren Belastungen für das Individuum, welche sich im
Erleben von fast schon kollektiven Überforderungs-Syndromen Bahn
bricht. Ich betreue ebenfalls Menschen mit psychischen
Erkrankungen sozialpädagogisch. Im Zusammenhang mit dieser
Tätigkeit bin ich Personen begegnet, die von ihren
Arbeitgebern regelrecht verbraucht und weggeworfen
wurden. Nach meiner eigenen Genesung aus einer
stressinduzierten Erkrankung,
formte sich in mir mehr und mehr der Wunsch, anderen Menschen mit
Methoden der Naturtherapie und Achtsamkeit, den Maßnahmen, die mir
geholfen hatten, hilfreich zur Seite zu stehen. Ich empfinde
mich aber auch als Sprachrohr. Gerne möchte ich der Wirtschaft
vermitteln, welche Gefahren lauern, wenn man Menschen verheizt.
Niemandem ist damit gedient, auch nicht den Firmen, die zunächst
zwar erst mal einen finanziellen Vorteil sehen. Langfristig zahlt
sich diese Denkweise aber auch für die Wirtschaft nicht aus. So
zwingt zum Beispiel der demographische Wandel, in dessen Zuge die
Firmen bereits heute einen Fachkräftemangel beklagen, zum
Umdenken. Hier ist es mein Wunsch, genuine Bedürfnisse von
Menschen herauszustreichen und Methoden aufzuzeigen, mit deren
Hilfe sie, in einem häufig von Stress, geprägten (Berufs-) Alltag,
besser klar kommen können.
Wie sieht Deine Zielgruppe aus?
Mit meinen Fortbildungen möchte ich pädagogisch Tätige (Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen, Lehrer...)ansprechen. Aber auch Firmen, die Maßnahmen im Bereich Stressmanagement durchführen wollen, sowie Privatpersonen, die in eine Krise oder Umbruchsituation stecken, oder Wege suchen, mit einer Krankheit zu leben.
Die Natur urteilt nicht, sie heißt jeden in seinem So-Sein willkommen. Das ist wichtig, wenn man sich fragmentiert und unzulänglich fühlt. Zudem hält sie Substanzen (Z.B. Terpene) bereit, die ja auch erwiesenermaßen hilfreich sind.
Was möchtest Du den Personen, die Dich auf Deinem Natur- und Waldgängen begleiten mitgeben, beziehungsweise worin möchtest Du sie unterstützen?
Zuerst mal, dass weniger oft mehr sein kann. Wer in seinen paar Tagen Urlaub sofort ans andere Ende der Welt jettet, sich einem Kulturprogramm unterwirft, welches einem die Schweißperlen auf die Stirn treibt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er nach dem Urlaub gestresster ist als vorher. Auch möchte ich die Aufmerksamkeit auf die, vermeintlich, kleinen Sensationen lenken, die sich auf dem Quadratmeter Erde vor unseren Füßen abspielen können, wenn wir nur unsere Sinne darauf richten. Tiefe Entspannung inklusive!
Hast Du einen Tipp wie wir unsere Gesundheit mit einem Natur-/Waldbesuch besonders stärken können?
Primär: Einfach "Sein". Die Bewegung in der Natur. Öfters mal in der Natur entschleunigen.
Was liegt dir noch auf dem Herzen, das Du uns mit auf den Weg geben möchtest?
Viele Probleme liegen heute in einem Natur-Defizit-Syndrom (R.Louv) begründet. Oft schweifen die Menschen weit um Hilfe zu finden. Dabei übersehen sie häufig etwas, was so nahe liegt: die Natur.
Deine Buchempfehlung:
Mit der Wildnis verbunden. Kraft schöpfen, Heilung finden, Susanne Fischer-Rizzi
Hast Du ein eigenes Buch oder ein weiteres Online-Angebot?
Trias Ambulante Sozialarbeit, Ambulant Betreutes Einzelwohnen, das ist eine aufsuchende Hilfe, primär in den Regionen Kronach, Lichtenfels, Coburg, Kulmbach.
www.trias-ambulante-sozialarbeit(Punkt)jimdo(Punkt)com.
Auch hier fließen Methoden der Achtsamkeit und Naturpädagogik mit ein, wenn wir mit Menschen mit Schizophrenie, Depression, Angststörungen etc. arbeiten.
Website
https://www.natur-und-achtsamkeit.de
Kontaktdaten
kontakt(at)natur-und-achtsamkeit(Punkt)de
Telefon 0176/34584232